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Von unseren fünf Sinnen wird dem Geruchs- und Geschmackssinn oft am wenigsten Aufmerksamkeit geschenkt. Dennoch sind Riechen und Schmecken lebenswichtig und gelegentlich von zentraler Bedeutung für das Überleben.
Geruch von heißem Asphalt, feuchtem Kellergewölbe, frisch gebackenem Brot, gemähtem Gras, kaltem Rauch, der Sonnencreme am Strand … Düfte und Gerüche haben eine evokative Macht und die Fähigkeit, tiefe emotionale und kognitive Reaktionen hervorzurufen – Assoziationen, Erinnerungen und Gefühle werden geweckt... Gerüche haben die einzigartige Eigenschaft, direkt mit dem limbischen System des Gehirns zu interagieren, wo Emotion und Erinnerung verarbeitet werden.
Die Olfaktorik ist ein Bereich der Kulturwissenschaften, der sich mit dem menschlichen Geruchssinn und seiner Bedeutung in verschiedenen kulturellen Kontexten befasst. Sie untersucht die Wahrnehmung, Interpretation und soziale Konstruktion von Gerüchen sowie deren Einfluss auf individuelle und kollektive Erfahrungen, Identitäten und zwischenmenschliche Dynamiken.
Hintergrundbild: „Geruch", aus der „Allegorie der Sinne"
Jan Brueghel der Ältere (Museo del Prado)